Gute Regeln bringen ins Gespräch
Wer als Erziehungsperson ernst genommen werden möchte, muss mehr tun, als nur Verbote aufzustellen.
Ein Gastbeitrag von JÖRG PAYSEN
Der freie Medienpädagoge Jörg Paysen aus Mildstedt bei Husum ist unter anderem als „Eltern-Medienlotse" des Offenen Kanals Schleswig-Holstein tätig und hat mehr als 200 Elternabende an Schulen, Kindertagesstätten und anderen Institutionen durchgeführt. Er ist seit vielen Jahren in unterschiedlichen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe aktiv.
Mehr unter www.sturmfrei-sh.de
Das Sprechen über Regeln unterstützt dabei eine vertrauensvolle Beziehung zum Kind. Und die ist wichtig, damit es im Falle eines Konflikts oder Vorfalls bereit ist, seine Sorgen und Nöte mitzuteilen. Verbote allein hingegen erhöhen nur den Aufforderungscharakter, das Verbotene, in diesem Fall die „Neuen Medien", heimlich zu nutzen.
Medienverträge (zum Beispiel auf www.mediennutzungsvertrag.de) sind ein gutes Mittel, um gemeinsam über mediale Themen in den Austausch zu kommen. Wenn die Verträge definierte Konsequenzen enthalten, die mit den Kindern besprochen und vielleicht sogar von ihnen selbst vor geschlagen wurden, können Eltern diese besser einfordern!
Wirksamer als strikte Verbote sind mit Sicherheit der Austausch über und die Umsetzung von klaren Regeln. Regeln zu setzen aber bedeutet durchaus elterlichen Einsatz: Ich muss diskutieren, aushandeln, eigene Sorgen und Ängste definieren. Und auf lange Sicht durchhalten, wenn ich mit meinen Regeln ernst genommen werden will. Regeln führen aber, anders als Verbote, zu einem inhaltlichen Austausch.
Regeln sollten innerhalb einer Familie immer auf das jeweilige Alter der einzelnen Kinder zugeschnitten werden. Eltern sollten die Regeln auch untereinander besprechen damit möglichst Einigkeit in der alltäglichen Umsetzung gegeben ist. Schließlich müssen Regeln regelmäßig überprüft und, wenn nötig, auch angepasst werden.