Hört uns mal zu!

Tolle Ideen für einen Tag ohne Medien

Ella ist elf Jahre alt und hat, anders als ihre Schulfreunde, noch kein Smartphone.


Foto: Achim Multhaupt

Ich bin die Einzige in der Klasse, die noch kein Smartphone hat. Ich habe nur so ein altes Klapphandy zum Telefonieren und SMS schicken. Erst mit zwölf bekomme ich endlich ein Smartphone. Weil ich eine der Jüngsten in der Klasse bin, muss ich halt auch am längsten warten. Meine Eltern haben vor allem Sorge, dass ich zu viel mit dem Smartphone machen könnte. Vor Kurzem habe ich aber das alte iPad meines Vaters bekommen. Damit höre ich Musik, gucke mir Fernsehsendungen an oder Videos auf YouTube, und ich schreibe Geschichten. Meine Eltern wollen erst schauen, wie ich damit umgehe. Wenn es gut läuft, bekomme ich vielleicht schon ein bisschen früher ein Smartphone.

Ich verstehe meine Eltern zwar, aber manchmal ist es schon doof, dass ich mir keine Nachrichten mit meinen Freundinnen schicken kann. Wenn die sich per WhatsApp über irgendwas austauschen, dann bekomme ich das halt oft nicht mit. E-Mail haben die meisten nicht und SMS schickt auch fast keiner. Damit ich nicht so ausgeschlossen bin, liest mir meine Freundin manchmal vor, was im Klassenchat so besprochen wurde.

Das I-Pad hält mich schon von vielen Sachen ab!

Ella, 11 Jahre alt

Es gibt schon ab und zu Streit zu Hause, wenn ich zu viel mit dem iPad mache. Dabei sind das ja auch sinnvolle Sachen, wie Wissenssendungen gucken oder Geschichten schreiben! Feste Zeiten haben wir nicht geregelt, aber wir haben jetzt einen iPad-freien Tag in der Woche vereinbart, damit ich nicht zu viel „daddel“, wie meine Eltern sagen. Das nervt manchmal. Für meine Eltern ist es aber nicht „daddeln“, wenn ich E-Mails lese, „Logo“ gucke oder skype, sondern wenn ich die ganze Zeit Spiele spiele oder mir Videos angucke.

Deshalb habe ich mir auch eine Liste geschrieben, auf der lauter Sachen stehen, die ich machen möchte, wenn ich meinen iPad-freien Tag habe, zum Beispiel Geschichten schreiben, ein Baumhaus bauen oder auch einfach vor mich hin träumen. Drei große Plakate habe ich vollgeschrieben – es stimmt, dass das iPad mich von vielen Sachen abhält. Wenn ich das Smartphone bekomme, möchte ich mich bei „Musically“ anmelden, weil ich unheimlich gerne singe. Außerdem möchte ich einen Instagram-Account und meinen eigenen Kanal auf YouTube haben.

Meine Eltern erlauben mir das, aber sie wollen dann immer sehen, was ich reinstelle. Sie möchten nicht, dass ich zu viel von meinem Leben preisgebe.Ich würde Eltern raten, immer mit ihren Kindern darüber zu sprechen, aber ihnen auch genug Freiraum zu lassen, damit sie selber lernen, damit umzugehen. Eltern müssen Grenzen setzen, wenn es zu viel wird. Selbst wenn es dann vielleicht Streit gibt. Aber Austausch und Freiraum, das finde ich ganz wichtig!