Interviewserie

"Die modernsten Geschenke kommen fast immer von den Großeltern!"

Lesestifte, vernetzte Puppen, Spielekonsole und Lego-App: Digitale Spielzeuge haben sich längst im Kinderzimmer ausgebreitet. Wir haben bekannte Nordlichter gefragt, wie es bei ihnen zu Hause aussieht.


Foto Hergen Schimpf

Susanne Stichler ist Moderatorin, Journalistin und Mutter eines 14-jährigen Sohnes.

Neben den Holzbauklötzen sind schon längst auch digitale Spielzeuge ins Kinderzimmer eingezogen. Was gibt es denn davon bei Ihnen zu Hause?
Ich muss sagen, ich bin doch eher glücklich, dass mein Sohn mit seinen 14 Jahren einigermaßen aus dem Alter heraus ist, in dem solche durch-digitalisierten Spielzeuge aktuell sind. Ich beobachte aber im Bekanntenkreis mit jüngeren Kindern, dass es dort gerade die Großeltern oder Tanten und Onkel sind, die supermodernes Spielzeug verschenken. Das sind dann oft richtige Entertainment-Stationen für kleinere Kinder, denen damit wenig Kreativität beim Spielen aberverlangt wird. Die Eltern finden das meist doof. Die Kinder sind da viel begeisterungsfähiger …

Wünscht sich Ihr Sohn davon etwas zu Weihnachten?
Wir sind bei uns Zuhause grundsätzlich der Meinung, dass Wünsche zwar schön sind, aber nicht immer und auch nicht alle erfüllt werden müssen. Die meisten Kinder im Familienumfeld sind Teenies, haben ja ihre eigenen Smartphones als digitale Gadgets. Mein Neffe wollte letztes Weihnachten unbedingt so ein Mischpult, eine richtige kleine DJ-Station. Nach sechs Wochen war die Begeisterung vorbei, und er hat sie verkauft. Und: Man muss bei Geschenken ja auch immer bedenken, dass man später auch mit ihnen lebt. Deshalb suchen wir gerne Dinge aus, die tendenziell dazu führen, dass wir mehr Zeit gemeinsam miteinander verbringen.

Haben Sie auch gemeinsam als Familie Spaß mit digitalem Spielzeug?
Mit seinem Vater schaut mein Sohn gerne alte Filme aus den 80ern an, deren Charme sich mir nicht völlig erschließt. Ich mag es aber, wenn mein Sohn mit lustigen Entdeckungen auf YouTube zu mir kommt und wir zu zusammen gucken. Wir mögen es tatsächlich auch beide gern, zusammen für schulische Aufgaben im Netz zu recherchieren. Aber so richtig digitales Spielzeug haben wir nicht, im Sinne einer X-Box oder einer Wii.

Was würden Sie sich wohl sehnlichst wünschen, wenn Sie heute ein Kind wären?
Da bin ich mir total sicher: Ich hätte jede Form von digital belebtem Spielzeug geliebt! Eine Puppe, die klug antwortet. Oder ein Tier-Roboter, der sich täuschend echt bewegt. Sowas hätte mich bestimmt fasziniert.

Kontakt zu Susanne Stichler

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