Familie digital - on und off

Prominente im Weihnachtsinterview: Cornelia Poletto

Weihnachten soll es harmonisch zugehen. Wie geht ein friedliches Weihnachten mit digitalem Familienzuwachs?
scout spricht dazu mit Prominenten aus dem Norden, angefangen bei Köchin Cornelia Poletto. Wenn es um den Umgang mit digitalen Medien geht, sagt sie: "Ich bin ein ganz schlechtes Vorbild".


Weihnachten ist die Zeit des Wiedersehens und des Zusammenseins im Kreis der Liebsten. Da soll es in der Familie harmonisch zugehen. Im allgemeinen Festtagstrubel spielt dabei die Nutzung von Smartphone, Internet, X-Box und Co. oft auch eine wichtige Rolle. Wie geht ein friedliches Weihnachten mit digitalem Familienzuwachs?

Digitale Technik gehört 2016 zu den wichtigsten Anschaffungen und Geschenken rund um Weihnachten. Insgesamt wollen 85 Prozent der Deutschen zu Weihnachten digitale Technik kaufen, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Digitalskeptiker runzeln bei diesen Zahlen die Stirn. Wird über die Feiertage online einfach weiter gearbeitet und ersetzt der Blick auf’s Display das gemeinsame Feiern? Gibt es über Weihnachten eher digitalen Streit als analoge Eintracht? Wie balancieren wir Familienleben und digitale Mediennutzung richtig aus?

scout hat norddeutsche Prominente gefragt, wie digital ihr Weihnachtsfest sein wird und ob sie wirklich gute Vorbilder in Sachen Medienkompetenz sind.

Hier die Antworten von:

Ich bin ein ganz schlechtes Vorbild

Starköchin Cornelia Poletto
Portrait von Starköchin Cornelia Poletto
Cornelia Poletto | Foto: http://www.studiolassen.de

Cornelia Poletto (45) ist Köchin und betreibt in Hamburg einen gleichnamigen Feinkostladen mit angeschlossenem Restaurant sowie eine Kochschule („Cucina Cornelia Poletto“). Daneben schreibt sie Kochbücher und ist vielen Zuschauern aus dem Fernsehen bekannt. Sie lebt mit ihrer Tochter (14) und ihrem Mann in Hamburg.

scout: Bleibt Ihr Smartphone über die Feiertage an oder schalten Sie es aus?

Cornelia Poletto: Mein Handy ist mein täglicher Begleiter. Ich nutze es nicht nur zum Telefonieren, sondern verwalte damit auch all meine beruflichen und privaten Termine. Es mehrere Tage lang nicht anzuschalten, würde mir ziemlich schwer fallen – Heiligabend allerdings bleibt es tatsächlich aus. Telefonate, E-Mails, Instagram und Co. sind für diesen Tag tabu. Stattdessen fahren wir morgens mit unseren Hunden raus aufs Land zu den Pferden und genießen in aller Ruhe den Tag. Später kochen wir zusammen und machen es uns richtig kuschelig – und kein Piepton dieser Welt hält uns davon ab.

scout: Wünschen Sie sich selbst etwas Digitales zu Weihnachten? Bekommt jemand in Ihrer Familie ein neues Handy, eine neue Spielkonsole oder digitales Zubehör?

Cornelia Poletto: Ja, ich wünsche mir tatsächlich ein neues MacBook zu Weihnachten! Das ist aber das einzige digitale Geschenk, das hoffentlich unter dem Baum wartet.

scout: Haben Sie privat Regeln oder Rituale zur Nutzung der (digitalen) Medien eingeführt, eventuell für Kinder oder sich und Ihren Partner? Werden diese eingehalten?

Cornelia Poletto: Keine Handys am Tisch! Während des Essens sind wir da super streng und nehmen diese Regel ernst. Wenn die Teller leer sind und wir noch zusammensitzen, plaudern und die kommenden Tage planen, bleibt es nicht aus, so dass wir mal zwischendurch in unsere Smartphones schauen.

scout: Gibt es auch mal Streit über die Mediennutzung? Wenn ja, wie lösen Sie solche Konflikte?

Cornelia Poletto: Einen echten Streit zu dem Thema gab es zum Glück noch nicht. Aber meine Tochter meckert hin und wieder mit mir, weil sie findet, dass ich viel zu viel am Telefon hänge. Ich nehme mir jedes Jahr aufs Neue vor, an mir zu arbeiten. 2017 schaffe ich es vielleicht.

scout: Sind Sie im Umgang mit digitalen Medien ein kompetentes Vorbild für Ihre Familie?

Cornelia Poletto: Überhaupt nicht! Ich bin ein ganz schlechtes Vorbild. Aber wie gesagt, ich arbeite an mir.

Interview: Sonja Helms