„Ich war ziemlich abgeschnitten“
Rosa Ochsenbauer aus Wohlde ist 14 Jahre alt. Sie hatte einen viel zu langsamen Internet-Zugang. Dann wurde eine schnellere Leitung gelegt. Jetzt kann sie vor dem Computer in der gleichen Zeit viel mehr machen.
Bis Anfang Dezember gab es bei uns im Dorf kein richtig funktionierendes Internet. Dann wurde endlich eine schnellere Leitung gelegt. Ich bin 14 Jahre alt und wohne in Wohlde an der Treene. Das ist zwischen Schleswig und Husum, richtig auf dem Land. Aufs Gymnasium gehe ich aber in Schleswig, ich muss jeden Tag eine Stunde hin und eine Stunde zurück fahren. Meine meisten Freunde wohnen deshalb ziemlich weit entfernt. Während die anderen per Facebook oder im Chat Kontakt halten können, war ich ziemlich abgeschnitten von allem. Die Internetleitung bei uns war so langsam, dass das Hochladen von einem Foto auf mein Facebook-Profil schon mal eine Viertelstunde dauern konnte. Videos auf Youtube anschauen oder Skypen ist eigentlich fast unmöglich gewesen, weil das Bild immer wieder hängen blieb. Außerdem braucht man auf dem Gymnasium das Internet ja nicht nur zum Vergnügen, sondern auch für Hausaufgaben, zur Quellensuche oder für Referate. Selbst einfache Suchabfragen haben eine Ewigkeit gebraucht – wenn der Computer nicht gleich abgestürzt ist.
Das war wirklich schrecklich! Wenn Freunde zu Besuch waren, haben die immer gesagt: ,Wie lebst du denn?‘ Wenn man heute kein normales Internet hat, dann bringt das sehr viele Nachteile mit sich. Deshalb bin ich richtig froh, dass die Leitung bei uns jetzt endlich normal ist. Ich verbringe nicht wirklich mehr Zeit vor dem Computer als vorher – aber ich kann in der gleichen Zeit viel mehr machen.“
Dieser Text ist in der scout-Ausgabe 1_2013 erschienen.