"Die sollen nicht so übertreiben."
Sam, 10 Jahre, hat oft genug von der Werbung.
Es gibt überall ganz schön viel Werbung: bei Videospielen, im Internet, im Fernsehen oder wenn ich mir auf YouTube ein Video angucken will. In der U-Bahn auf diesen kleinen Fernsehern ist auch viel Werbung, und auf Plakaten, in Zeitungen und Zeitschriften und so weiter. Eigentlich ist Werbung ja eine gute Idee, damit die Geschäfte auch Geld verdienen können. Aber die sollten nicht so übertreiben.
Besonders blöd find ich, wenn im Fernsehen so riesig-lange Werbepausen sind, zum Beispiel bei Super RTL. Da hab ich das Gefühl, dass da immer eine halbe Stunde Werbung zwischen den Serien kommt! Immerhin kann man im Fernsehen Werbung gut erkennen, aber im Internet, zum Beispiel bei Kleidung oder so, merkt man manchmal nicht sofort, ob das gerade Werbung ist.
Weil ich Lego cool finde, kaufe ich mir ab und zu etwas, was ich in der Werbung gesehen habe. Und Magazine kaufe ich mir auch von meinem Taschengeld. Ich gucke mir auch gerne Lego-Kataloge an, weil ich dann aufschreiben kann, welche Wünsche ich hab. Ich bin auch Mitglied im Lego-Club, da habe ich früher immer Magazine und Comics gekriegt oder konnte mir witzige Lego-Videos und Trailer von neuen Lego-Filmen angucken. Aber jetzt muss man sich plötzlich so eine komische App runterladen, und das mache ich nicht, weil ich das blöd finde.
Auf YouTube gucke ich gerne Julien Bam und Die Lochis. Früher habe ich auch Ninyago oder Nexo Knights auf YouTube geguckt. Da kommt am Anfang ganz unterschiedliche Werbung, oft für Jacken oder so. Einmal kam da auch Lippenstiftwerbung, das fand ich ganz schön komisch. Ich klicke bei der YouTube-Werbung aber auch fast immer gleich auf „Überspringen“. Die YouTuber verdienen ja auch Geld mit ihren Videos, aber ich glaube, die machen das auch ein bisschen zum Spaß.
Meine Mutter und ich haben auf YouTube mal so witzige Ess-Videos angeschaut, zum Beispiel „10 Tipps, wie man eine Melone essen kann“. Da gibts dann manchmal solche Sprüche wie „Hier die Melone von blablabla – richtig gute Qualität“ oder „Das Messer von blablabla ist richtig scharf“. Das ist ja eigentlich auch Werbung, oder?
Dieser Artikel stammt aus dem scout-Heft 1/2018: "Folge mir!"