Wo Grundschüler Programmieren lernen
Medienunterricht ab der 1. Klasse: Warum und wie das Team der Lehrkräfte an der Emil-Nolde-Schule Medienkompetenz stärken.
Lehrkräfte fördern Medienkompetenz
Bereits seit 2010 gibt es Medienunterricht an der Emil-Nolde-Grundschule in Bargteheide. „Anfangs waren wir mit skeptischen Eltern konfrontiert, die Angst hatten, ihre Kinder würden nur noch auf der Tastatur rumhacken und vor dem Computern hängen“, sagt Klaas Bröcker, Fachschaftsleiter für Medien. Heute freuen sie sich, dass die Schule als „Modellschule Lernen mit digitalen Medien“ ausgezeichnet wurde und alle Kinder Programmieren mit Lego lernen. Aber selbstverständlich lernen die Kinder auch Schreibschrift und statt iPads gibt es Bücher. „Wir wollen, dass die Kinder etwas in der Hand haben. Wir sind eine Grundschule, wie wir sie alle kennen und lieben. Aber wir wollen den Kindern zusätzlich ganzheitliche Medienkompetenz vermitteln“, erklärt Bröcker.
Medienarbeit gemeinsam an der Schule etabliert
Deshalb gehen die Schüler nicht nur in die Bücherei, erstellen Plakate, drehen kleine Filme oder machen Hörspiele, sondern erhalten bereits ab der ersten Klasse auch einen „Medienpass“. Er bescheinigt ihnen die Lernfortschritte im Umgang mit digitalen Medien. Das reicht vom Anschalten des PCs über Internet-ABC-Wissen bis zum Programmieren mit Lego. „Der Umgang mit digitalen Medien ist für die Zukunft der Schüler genauso wichtig wie Lesen, Schreiben und Rechnen“, sagt Klaas Bröcker. „Deshalb haben wir die Medienarbeit gemeinsam als Zusatz zum normalen Unterricht etabliert.“ Alle 13 Lehrkräfte geben neben den traditionellen Fächern Medienunterricht. „Man kann nur als Team sinnvoll mit einer Schule in Richtung Medien wandern“, erklärt Klaas Bröcker.
Wichtige Vorbereitung für die weiterführende Schule
Für die zukunftsweisende Positionierung wurde die Emil-Nolde-Schule 2015 als „Modellschule Lernen mit digitalen Medien“ ausgezeichnet. Den Preis gab es für das Projekt „Programmieren für Kinder im Grundschulalter“. Das Programmieren ist jetzt der nächste Baustein im Medienpass. „Mit dem Preisgeld konnten wir so viel Legobaukästen und Software anschaffen, dass alle Schüler damit arbeiten können“, freut sich Klaas Bröcker. Dabei fing auch dieses Projekt vor Jahren ganz klein an: Lehrerin Andrea Aust startete eine AG zum Thema, sammelte Erfahrungen und schulte danach die Kollegen.
Aber warum sollen 6-Jährige bereits mit dem Programmieren beginnen? „Weil die Kids auf Programmieren mit Lego stehen und dabei spielerisch Teamarbeit und systematisches Denken lernen. Das ist eine wichtige Vorbereitung für die weiterführende Schule“, erklärt Klaas Bröcker.