App-Tipps

Frischlinge im Netz begleiten

Wie können Kinder digitale Medien kreativ nutzen? Die Medienpädagogin Mareike Thumel zeigt Grundschülern, mit welchen Apps das richtig Spaß macht.


Ein Stapel iPads liegt auf dem Schreibtisch im kleinen Büro des Vereins Blickwechsel. Das ist selten, denn meistens sind die Geräte mit den Pädagogen unterwegs beim „Projekttag für Internetfrischlinge“, kurz PIF!: Blickwechsel-Mitarbeiter wie Mareike Thumel begleiten dabei Grundschüler bei den ersten Schritten im Netz, unter anderem mit altersgerechten Apps: Lernspiele, Bilderbücher und mehr. Die Kinder sollen die Apps kennenlernen und in Maßen nutzen. „Studien belegen, dass Apps die Chancengleichheit fördern können“, erklärt die 28-Jährige. „Bei Kindern, denen wenig vorgelesen wird, wecken beispielsweise Bilderbuch-Apps die Lust am Lesen“, so Mareike Thumel. Medien sollten nicht verteufelt, sondern in den Familienalltag integriert werden. Ihre Anregung: „Einfach mit den Kindern ausprobieren, was für ein tolles Gefühl entsteht, wenn selbst etwas hergestellt wird, etwa ein Trickfilm.“

Tablet, das ein Foto von Tierfiguren macht
Apps für Kids | Foto: R. Schlossnickel

Mareike Thumels App-Tipps

Mit diesen Apps (ohne Werbung und InApp-Käufe) können Kinder allein lossurfen. Wichtig ist, dass die Eltern in der Nähe und ansprechbar sind, wenn etwas nicht klappt.

Lego Movie Maker

Kreativ-App, um kleine Trickfilme zu produzieren, von Lego. Mit dieser App ist es spielend leicht, Trickfilme selbst zu gestalten. Jedes Bild wird einzeln fotografiert, zu einem Stop-Motion-Film zusammengesetzt und dann vertont. Die Filme können gespeichert, verschickt oder auf Vimeo, Youtube oder Juki hochgeladen werden. Achtung, der Upload auf diese Plattformen ist nicht kindergesichert.

Meine Startseite – Web-/Browser-App vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Recherche ist wichtig, auch für die Schule, aber Google und andere Suchmaschinen sind für Erwachsene gemacht. Mit der App „Meine Startseite“ recherchieren Kinder automatisch sicher auf den Kindersuchmaschinen fragFINN.de, blindekuh.de und hellesköpfchen.de. Mithilfe der App ist kein Browser nötig, sondern das Kind befindet sich von vornherein auf einer sicheren, kindgerechten Startseite.

Waldfibel – Lernspiel-App vom Bundeslandwirtschaftsministerium

Mobile Geräte wie Smartphone und Tablet machen es einfach, Natur und Technik zu verbinden. Mit der Waldfibel lernen Kinder den Wald und seine Tiere kennen. Für Schüler ab der dritten Klasse ist die App auch selbstständig nutzbar.


Weitere Angebote mit Tipps für tolle Apps

Das Deutsche Jugend Institut bewertet Kinder- Apps nach Sicherheit, Nutz- und Unterhaltungswert. Pädagogen wie Mareike Thumel haben bislang mehr als 390 Apps getestet und sortiert:
www.datenbank-apps-für-kinder.de

Mehr Hinweise auf Apps für Kinder jeden Alters bei www.klick-tipps.net auf der Elternseite.


Mareike Thumel umgeben von Grafiken mit einem Smartphone, Tablet und Laptop
Mareike Thumel | Foto: R. Schlossnickel

Mareike Thumel (28) ist Projektleiterin der MA HSH-geförderten „PIF!“ Projekttage für Internetfrischlinge und Vorstandsmitglied des Vereins Blickwechsel e.V. An der Universität Hamburg unterrichtet sie Erziehungswissenschaftler und angehende Lehrkräfte mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik.

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