Denken die Anbieter von KI-Produkten eigentlich an Kinder und Jugendliche?

Kinder und Jugendliche sind uns Erwachsenen im Umgang mit digitalen Medien oft eine ganze Nasenlänge voraus. Ob auf dem Tablet oder im Gespräch mit dem Sprachassistenten – Künstliche Intelligenz ist längst Teil auch ihres Alltags. Der souveräne Umgang mit ihr wird also eine entscheidende Kompetenz künftiger Generationen sein.

Wir möchten Ihnen erklären, was KI mit der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen macht, wie sie entsteht, wie sie wirkt und wie man damit verantwortungsvoll umgeht.

Richtig eingesetzt bietet KI die Chance, Vielfalt und Fairness zu fördern. Je nachdem, wie sie trainiert oder genutzt werden, können KI­Anwendungen aber auch Diskriminierung, Ungerechtigkeit und Desinformation verstärken. Daher müssen Kinder und Jugendliche gut auf KI vorbereitet sein. Genauso müssen KI­-Anwendungen aber auch auf die spezifischen Bedürfnisse von ihnen eingehen.

So wird das Alter der Nutzer*innen von KI­-Anwendungen bisher oft nicht ermittelt, was eine altersgerechte Nutzung erschwert. Zudem braucht es für Kinder und Jugendliche entwickelte KI-­Tools, Kennzeichnungspflichten, transparente Meldewege und effektive Hilfssysteme. Nur wenn sich auch KI­Anbieter für mehr Verantwortungsbewusstsein und weniger Risiken einsetzen, kann uns gemeinsam die Umsetzung der Rechte von Kindern und Jugendlichen auf Schutz, Befähigung und Teilhabe gelingen.

Eva-Maria Sommer,

Direktorin der Medienanstalt Hamburg/ Schleswig-Holstein (MA HSH)